SHK-Handwerk: Partnerschaft für eine erstklassige Ausbildung

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Mitarbeitende der Innung und des Herstellers Buderus stehen um die gespendete Wärmepumpe.

Handwerkliche Ausbildung auf Top-Niveau wollen die Innung für Sanitär- und Heizungstechnik im Rhein-Kreis und der Heiztechnik-Hersteller Buderus fördern: Eine Wärmepumpe und einen Gas-Brennwertkessel stellte das Unternehmen der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte (ÜBA) der Innung zur Verfügung. Die künftigen Anlagenmechaniker können so den Umgang mit aktueller Technik erlernen.
 
Holger Schmelzing freut sich schon. Der Ausbildungsleiter der ÜBA denkt sich vermutlich bereits aus, welche Fehler er und seine Mitarbeiter Daniel Beckers und Kevin Tillmann demnächst in die neue Wärmepumpe einbauen werden – Fehler, die seine Auszubildenden während der überbetrieblichen Schulungen finden und beheben sollen. Schmelzing nennt es „Kundenaufträge“: „Wir simulieren eine Störung, und die angehenden Anlagenmechaniker versuchen sie zu beseitigen. Wir machen also hier genau das, was ,draußen‘ jeden Tag passiert“, sagt er.
 
In kleinen Gruppen von zwei bis drei Teilnehmenden trainieren die Auszubildenden so den Umgang mit aktueller Technik und lernen Aufbau und Funktion der für ein klassisches Einfamilienhaus konzipierten Wärmepumpe sowie anderer Geräte kennen. Während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung verbringen die jungen Handwerker insgesamt zehn Wochen in der überbetrieblichen Ausbildung, zusätzlich zur Arbeit im Handwerksunternehmen und zum theoretischen Unterricht im Berufskolleg. Pro Ausbildungsjahr schulen Schmelzing und seine Mitarbeiter rund 110 angehende Anlagenmechaniker aus dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen.
 
Dabei ist die Überbetriebliche Ausbildungsstätte auf die Zusammenarbeit mit Herstellern angewiesen. Nicht zum ersten Mal hat Buderus die Ausbildungsstätte unterstützt: Bereits vor fünf Jahren stellte das Unternehmen einen Öl-Brennwertkessel zur Verfügung. Jetzt waren es die Luft-Wasser-Wärmepumpe und ein Gas-Brennwertkessel im Gesamtwert von rund 15.000 Euro. „Wir sponsern auch Ersatzteile und werden demnächst noch einen zweiten Gas-Brennwertkessel abgeben“, sagte Vertriebsleiter Stefan Weber, als er sich mit seinen Kollegen Patrick Pougin und Florian Potthoff die Möglichkeiten der ÜBA am Berufskolleg Hammfelddamm in Neuss zeigen ließ.
 
„Zukunft braucht Wurzeln“, erklärte Weber, „und dazu gehört eine erstklassige Ausbildung. Wenn wir dazu mit Geräten und Material beitragen können, tun wir das gerne“, so der Buderus-Mann. Gerade in der momentanen Transformationsphase, in der die Gesellschaft auf dem Weg hin zu regenerativen Techniken und weg von der Verbrennung sei, müsse der Umgang mit den neuen Technologien trainiert werden. Gute Systeme entstünden dann, wenn Hersteller und kompetente Fachhandwerker vor Ort gut zusammenarbeiten.
 
Obermeister Christoph Linden von der SHK-Innung Rhein-Kreis Neuss bedankte sich herzlich für die wertvolle Unterstützung und die gute Partnerschaft mit dem bekannten Hersteller. Das konnte Thomas Gütgens, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, nur unterstreichen: „Das SHK-Handwerk ist ein hochtechnisierter Beruf, und die Geräte sind Gold wert für die jungen Menschen, die damit arbeiten“, sagte er. Der Beruf des Anlagenmechanikers sei sehr attraktiv, was durch die Nachfrage bestätigt werde. „Immer mehr Jugendliche interessieren sich für eine Ausbildung in diesem Handwerk“, so Gütgens.
 
Stefan Weber hat dafür eine Erklärung: Früher habe es geheißen, die Energiewende fange im Keller an. „Heute kann man sie sehen, denn sie steht in Form einer Wärmepumpe vor der Haustür. Da lohnt es sich, morgens aufzustehen und zu sagen: Wir sind dabei.“